Tauchgangsabbruch

Jeder von uns will gerne tauchen und keiner hat das Interesse daran, einen Tauchgang abzubrechen, doch ab und an muss auch ein Taucher mal “nein” sagen und den Tauchgang abbrechen.

Gründe für das Abbrechen eines Tauchgangs gibt es genügend. Es kann sein, dass einem der Buddy nicht wirklich liegt, durch das Fahren im Boot wurde einem auf einmal übel oder die Tauchausrüstung funktioniert nicht ordnungsgemäß.

Unsere Top-Gründe zum Abbrechen eines Tauchgangs:

1. Unwohlsein beim Tauchen

Einer der wichtigsten Gründe, dass Du einen Tauchgang abbrichst ist, wenn Du Dich unwohl fühlst. Das Unwohlsein kann aus den verschiedensten Einflüssen, wie z.B. Seekrankheit, Dunkelheit, schlechter Sicht, neuer Tauchspot, neuer Buddy, am Tag zuvor durch eine Party oder unbekannte Ausrüstung, resultieren. Sollte irgendwas davon zutreffen, ist es ratsam, dass Du Deinen Tauchgang schon vor dem Tauchen abbrichst, oder falls Du schon unter Wasser sein solltest, musst Du Dir überlegen, ob Du einen geordneten Rückzug antritts. Vielleicht reicht es jedoch auch, dass Du nur Deine Tiefe verringerst oder andere Maßnahmen ergreifst, um Deinen Tauchgang fortzusetzen. Sollte jedoch nichts dazu beitragen, dass Dein Unwohlsein besser wird, dann ist es besser Du brichst Deinen Tauchgang komplett ab und tauchst geordnet auf.

2. Der Gruppendruck auf den einzelnen Taucher

Gerade beim Tauchen ist der Gruppendruck oft ein großes Thema, was jedoch meist unterschätzt oder nicht beachtet wird. Wenn die Taucher alle gemeinsam auf dem Boot sitzen führt es schnell dazu, dass man sich einfach der Gruppe fügt und nicht als “Versager” dastehen will. Doch genau dies solltest Du als Taucher nicht zum Anlass nehmen, Deinen Tauchgang nicht abzubrechen. Jeder Taucher hat jederzeit die Möglichkeit seinen Tauchgang vor dem Abtauchen abzubrechen. Gründe dafür gibt es genug, z.B. Unwohlsein, Unsicherheit, defekte Tauchausrüstung (siehe Punkt 3) oder eben der Gruppendruck.
Fazit, ein guter Taucher kann auch mal “NEIN” sagen.

3. Probleme mit Deiner Tauchausruestung

Sollte bei Deiner Tauchausrüstung ein Teil defekt sein, oder nicht richtig funktionieren und Du hast keine Möglichkeit, es einfach kurz zu tauschen, wie z.B. ein defektes Flossenband oder Maskenband bei Deiner Tauchermaske, dann solltest Du Deinen Tauchgang sofort abbrechen. Gerade abblasende Finimeter, defekte O-Ringe, klemmende Ventile am Trockentauchanzug oder an Deinem Jacket oder eine Tauchermaske welche nicht passt, können schnell dazu führen, dass es zu Tauchunfällen kommt.
Deshalb ist es wichtig, dass Du vor jedem Tauchgang einen Buddy-Check absolvierst.

4. Das Wetter: Sturm, Wellen, Wind und Wetterumschwünge

Jeder Taucher muss selbst die Entscheidung treffen, wann er unter Wasser gehen will und dies betrifft auch die Wind- und Wellenverhältnisse, denn schnell kann uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen. Fast alle von uns hatten schon mal das Szenario, dass wir uns komplett in die Tauchausrüstung geworfen hatten um dann feststellen zu müssen, dass die Wellen doch zu hoch sind und der Wind zu stark ist, um Tauchen zu gehen. Gerade dann ist es besser, den Tauchgang abzubrechen und sich lieber ins nächste Restaurant zu setzen.

5. Die Strömung und physische Verfassung

Viele Taucher lieben Strömungstauchgänge, doch diese verlangen oft nach einer guten Kondition des Tauchers, denn schnell kommt man beim Strömungstauchen an seine physischen Grenzen. Dadurch verbrauchst Du als Taucher in kurzer Zeit mehr Luft und es ist möglich, dass Du nervös wirst oder sogar in Panik gerätst. Deshalb sollte ein unerfahrener Taucher der grundsätzlich nicht so viel Erfahrung mit dem Strömungstauchen hat und nicht über eine gute Ausdauer verfügt, bei einer zu starken Strömung den Tauchgang abbrechen. In der Zukunft kannst man sich dann die Erfahrung und das Wissen zum Thema Strömungstauchen aneignen und sich die Ausdauer antrainieren, denn dadurch wird das Strömungstauchen zum einmaligen Erlebnis.

Doch es gibt natürlich auch noch andere Gründe, dass man einen Tauchgang abbricht:

  • Schnitt im Handschuh wegen scharfkantigem Felsen o.ä.
  • Der Buddy ist verloren gegangen, d.h. nach einer Minute suchen taucht man auf
  • Bei einem Wadenkrampf, welcher immer wieder vorkommt
  • Spätestens wenn der Finimeters auf 50 steht, sollte sich der Tauchgang dem Enden neigen
  • Bei einem Barotrauma in der Stirnhöhle
  • Durch eine Umkehrblockierung in einem Zahn und die dadurch bedingten Schmerzen
  • Sollte der Druckausgleich nicht richtig funktioniert, muss man zwangsläufig den Tauchgang abbrechen