Fistelstimme aus der Tiefe, wenn der Mensch Helium atmet

Jeder Taucher braucht ein Atemgas um in der Tiefe atmen zu können. Auf dem Weg in die Tiefen der Ozeane ist jedoch immer das Atemgas entscheidend, wie weit wir gehen können. Doch genau hier beginnen die Probleme, denn die Wahl des richtigen Atemgases ist abhängig von Faktoren wie Umgebungsdruck (bedingt durch die Tiefe), Temperatur und der Aktivität des Tauchers.

Da Sauerstoff in der Tiefe toxisch wird und somit dem Taucher eine Sauerstoffvergiftung droht und er dadurch einen Krampfanfall erleiden kann, ist es wichtig sich mit der Theorie der Atemgase zu beschäftigen und sich damit auszukennen.

Doch auch der Umgang mit der normalen Luft (Pressluft) im Bereich Sporttauchen fordert einiges an theoretischem Wissen, damit es zu keinem Unfall kommt. Denn bedingt durch den darin enthaltenen Stickstoff kann es bei zunehmendem Druck in der Tiefe zu einem Tiefenrausch kommen, bei welchem der Taucher, anhängig von Mensch zu Mensch, in einen euphorischen oder ängstlichen Zustand fallen kann, welcher bis zur Bewusstlosigkeit führen kann. Dies ist der Grund dafür, warum Sporttaucher mit normaler Luft bei max. 40 Meter ihre Grenze setzen sollten.

Bei Tauchern, welche dies beruflich machen, sieht die Situation jedoch anders aus, denn bei ihnen beginnt die Tiefe für ihre Arbeitseinsätze oft erst jenseits der 40 Meter und hier kommen dann andere Atemgase zum Einsatz als die herkömmliche Pressluft vom Sporttauchen. Berufstaucher nutzen z. B. Heliox, dieses Atemgas ist eine Mischung aus Sauerstoff und Helium und erzeugt schnell eine Fistelstimme, wie sie wahrscheinlich jeder von uns kennt, die Stimme verzerrt sich und wird hoch. Nachfolgend haben wir die unterschiedlichen Atemgase für die verschiedene Tauchtiefen aufgelistet um dem nicht versierten Taucher einen Einblick in diese Materie zu bieten.[

Atemgase für das Sporttauchen:

Luft, das gebräuchlichste Atemgas beim Tauchen
Luft (Druckluft) ist das verbreitetste Atemgasgemisch.
Die Bestandteile von Luft sind vereinfacht zusammengefasst: 79 % Stickstoff und 21 % Sauerstoff sowie Reste von Kohlendioxid und Edelgasen.
Um die narkotische Wirkung des Stickstoffes beim Sporttauchen zu verringern, liegt die Grenze bei 40 Metern.
Spätestens bei 60-70 Meter ist jedoch das Risiko einer Sauerstoffvergiftung nicht mehr kalkulierbar.

Nitrox, immer öfters verwendetes Atemgas

Nitrox ist eine Mischung aus Stickstoff (engl. Nitrogen) und Sauerstoff (engl. Oxygen).
Die Variation des Sauerstoffanteils bei Nitrox variiert je nach Verwendungszweck und liegt meist zwischen 32 und 40%.
Durch den geringeren Stickstoffanteil verringert sich das Risiko von einem Dekompressionsanfall.
Die jedoch höhere Gefahr einer Sauerstoffvergiftung wird durch die maximale Tauchtiefe begrenzt.

Atemgase für das technische Tauchen:

Heliair:
Heliair ist eine Mischung aus Luft und Helium.
Sie findet dieselbe Verwendung wie Trimix.

Heliox:

Heliox ist eine Mischung aus Helium und Sauerstoff (Oxygen).
Diese Mischung wird beim kommerziellen Tauchen für große Tiefen (bis 600 m) verwendet.

Hydreliox:

Hydreliox ist eine Mischung aus Wasserstoff (Hydrogen), Helium und Sauerstoff (Oxygen)
Hydreliox verhält sich ähnlich wie eine Heliummischungen. Die Explosivität der Sauerstoff-Wasserstoff-Mischung kann durch geeignete Mischungsverhältnisse unterhalb der Explosionsgrenze gehalten und damit unterdrückt werden.

Hydrox:

Hydrox ist eine Mischung aus Wasserstoff (Hydrogen) und Sauerstoff (Oxygen)
Diese Mischung setzt man bei extremen Tauchgängen ein (1992 Fa. COMEX 701 m in einer Druckkammer, 534 m im Freiwasser). Auf Grund der Explosivität der Sauerstoff-Wasserstoff-Mischung ist der Einsatz dieses Gemisch nur ab Tiefen möglich, ab welchen der Sauerstoffpartialdruck unterhalb der Explosionsgrenze liegt.

Sauerstoff:

Beim technischen Tauchen verwendet man reinen Sauerstoff als Dekompressionsgas, um die Dekompressionszeiten zu verkürzen. Die Begrenzung der Einsatztiefe liegt jedoch auf den letzten Deko-Stopps bei 3 bis 6 m.
Eine Ausnahme ist jedoch die Anwendung in Sauerstoff-Kreislaufgeräten (Rebreather).

Trimix:

Trimix ist eine Mischung aus Helium, Sauerstoff und Stickstoff.
Trimix verwendet man beim technischen Tauchen für Tauchtiefen bis 200 m.
Beim kommerziellen Tauchen kann man es auch tiefer verwenden.

TRIOX:

Triox ist eine normoxische Mischung aus Helium, Sauerstoff und Stickstoff.
Triox verwendet man beim Tauchen bis 60 m.
Üblich verwendete Mischungen sind:
– 30/30 = 30 % Sauerstoff, 30 % Helium und 40 % Stickstoff (für Tauchen bis 40 m)
– 21/35 = 21 % Sauerstoff, 35 % Helium und 44 % Stickstoff
Triox wird auch als normoxisches Trimix bezeichnet.

Neox:

Neox ist Mischung aus Neon und Sauerstoff (Oxygen), sie wird jedoch sehr selten verwendet.
Neox wird eingesetzt, um das Risiko von HPNS (Heliumzittern) zu verringern. Da es jedoch sehr teuer ist, kommt es selten zum Einsatz und zudem hat es schlechtere Diffusionseigenschaften als Helium.

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