Wochenlang unter Druck

Der liebe Druck und seine Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Welcher Taucher würde nicht gerne noch länger auf einer bestimmten Tiefe verweilen um dort die herrliche Unterwasserwelt zu betrachten, sie zu filmen oder zu fotografieren. Doch bei jedem Tauchgang und bei jedem Meter, welchen wir tiefer in diese herrliche Welt eindringen nimmt der Druck auf unseren Körper und somit auch die Stickstoffsättigung schleichend zu.

Wollten wir z.B. 30 Minuten auf 100 Meter Tiefe bleiben, um ein Wrack zu betauchen, dann müssten wir danach viele Stunden während unseres Aufstieges dekomprimieren, da sich Gase wie z.B. Stickstoff und Helium durch den Druck in unserem Körper gelöst haben. Durch die Dekomprimierung verursachen wir dann genau das Gegenteil und bauen diese Gase langsam ab.
Sollten wir dies nicht tun und zu schnell auftauchen, dann riskieren wir schnell Lähmungen oder Schlimmeres, denn das Gas kann sich nicht so schnell abbauen, beginnt dann auszuperlen und kann damit Blut- und Nervenbahnen blockieren. Der Effekt ist ähnlich wie bei eine Flasche mit kohlensäurehaltigem Wasser, welche nach dem Schütteln zu schnell geöffnet wird

Es gibt jedoch einige Berufsbilder, bei welchen es notwendig ist in größer Tiefe zu arbeiten. In der Ölindustrie liegen viele Pipelines sehr tief und die Taucher müssen z.B. in 200 Metern Tiefe dort Schweißarbeiten oder ähnliches ausführen. In diesen Bereichen kommen dann Sättigungstaucher zum Einsatz. Diese Taucher können in der Theorie beliebig lange in der gleichen Tiefe verweilen, da ihre Körper ab einer bestimmten Gasmenge gesättig sind. Physikalisch betrachtet ist der Gasdruck im Körpergewebe und der Umgebungsdruck dann identisch und somit ist die Gefahr des Ausperlens nicht eingedämmt. So ist es den Tauchern möglich, wenn sie in einer Druckkammer kontinuierlich unter gleichem Druck gehalten werden, dort über Wochen ihrer Tätigkeit nachzugehen und so werden in dieser Industrie die Tauchgänge künstlich in die Länge gezogen und erst am Ende der Arbeit wird dann der zeitaufwendige Aufstieg durchgeführt.. Ohne diese Möglichkeit der Druckkammern hätten die Taucher wenig Zeit für ihre eigentliche Arbeit als sie für die Dekompression benötigen.