Besondere Gefahren beim Ertauchen eines Wracks

Das Wracktauchen gilt als Königsdiziplin im Tauchsport. Nur die wirklich erfahrenen Taucher wagen sich in das Innere eines Wracks, wo es dunkel und unheimlich ist. Trotz der Gefahren, welche dort auf den Taucher lauern, üben diese speziellen Tauchplätze eine ungebrochene Faszination auf uns aus. Unerfahrene Taucher sind sich aber oft der Gefahren, welche hier aus sie warten, nicht bewusst. Aus diesem Grund haben wir einige Gefahren für Dich zusammengestellt, welche Du bei Deinem Wracktauchgang ins Auge fassen solltet.

Bewegliche Wrackteile
Besonders die noch unerforschten Wracks bergen viele Gefahren. Ein gesunkendes Schiff kann beispielsweise fest im Boden verankert sein, aber auch nur locker aufliegen. Wird dieses Schiff nun betaucht und Dein bzw. Euer Gewicht wirkt auf dieses Wrack, so kann es sich in Bewegung setzen. Es kann dabei zur Seite sacken, können Leinen oder Verbindungen gekappt werden, oder mögliche Ausgänge verschlossen und Rückwege abgeschnitten werden. Aber auch durch die im Salzwasser schnell fortschreitende Korrision ist das Trägermaterial oftmals sehr brüchig und es können einzelne Wrackteile in sich zusammenbrechen. Also Vorsicht beim Betauchen von gesunkenen Schiffen.

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Verletzungsgefahr
Ebenfalls ein Feind des Tauchers ist der Rost, welcher sich oftmals an gebrochenen Kanten absetzt. Hier lauert eine große Gefahr für Verletzungen auf den Taucher. Auch gesplitterte oder gebrochene Teile, welche oft scharfkantig abstehen, sollten vorsichtig und wenn möglich sehr weiträumig umschwommen werden.

Mögliche Giftstoffe
Beim Be- und Ertauchen industrieller Wracks z. B. kann die Ladung ein Problem darstellen. Viele Substanzen, welche hier in Fässern transportiert wurden, können immer noch hoch giftig sein. Falls sie während der Erkundung des Wracks austreten, können diese Substanzen Verätzungen oder andere gesundheitliche Schäden verursachen. Diese Substanzen können aber auch eine Wassertrübung hervorrufen, welche dem Taucher massivst die Orientierung erschweren kann.

Wracktauchen im Team
Wenn Du Dir vornimmst ein Wrack zu betauchen, sollte dies immer mit einem Buddy oder in einer Gruppe sein und mit Sicherungssystemen durchgeführt werden. Bevor ein Wrack im inneren erkunden wird, sollte man es von außen gut untersucht, vermessen und dokumentiert haben. Weiter sollte man sich vorher mit der Raumaufteilung, den Ein- und Ausgängen sowie den Fluchtwegen vertraut machen. So kann im Ernstfall gut reagiert werden.

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Orientierungsverlust
Schnell kann man beim Betauchen eines Wracks die Orientierung verlieren. Ihr denkt das geht nicht, doch leider geht dies ziemlich schnell. Es sind meist kleine Faktoren, welche Großes mit sich bringen. Deine Tauchlampe kann den Geist aufgeben und Du hast keine Ersatzlampe dabei oder Deine Sicherungsleine wird abgetrennt. Es gibt aber auch Taucher, die der Meinung sind man muss gar keine Sicherungsleine oder Orientierungshilfe mit in ein Wrack nehmen und dann erst merkt man “huch wo ist denn nur der Ausgang gewesen”. So kann aber auch ein herabfallendes Wrackteil Sedimente aufwirbeln und Dir die Sicht erschweren.

Alles in Allem bleibt am Ende gesagt, wer Wracktauchen umsetzen möchte, sollte sich vorher eingehend mit den Gefahren und Besonderheiten beschäftigen. Es bietet sich daher ein Spezialkurs im Bereich Wracktauchen an.