378 Grad - heißeste Stelle im Pazifik entdeckt - 23SpotsDivers
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378 Grad – heißeste Stelle im Pazifik entdeckt

378 Grad – heißeste Stelle im Pazifik entdeckt

Deutsche Wissenschaftler haben eigenen Angaben zufolge die wohl bisher heißeste Stelle im Pazifik entdeckt. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) teilte mit, dass sie nahe dem Inselstaat Vanuatu, nordöstlich von Australien, bei einer Tiefe von 1850 Metern 378 Grad Celsius am Meeresboden gemessen haben. Das sei eine Rekordtemperatur! Eine heißere Stelle kenne die globale Forschungsgemeinde seither nur aus dem Atlantik, hier sagte der BRG-Experte Ulrich Schwarz-Schampera hatte man 403 Grad Celsius gemessen.

Die außergewöhnliche Temperatur wurde mit Hilfe eines Tauchroboters namens “Kiel” bestimmt. Dieser hochspezialisierte Roboter wurde eigens für Tiefsee-Einsätze entwickelt und ist mit modernsten Messinstrumenten ausgestattet. Das entdeckte Gebilde, das in der Fachwelt als sogenannter „Schwarzer Raucher“ bezeichnet wird, ragt knapp vier Meter in die Höhe und erinnert in seiner Form an einen Tropfstein aus einer Tropfsteinhöhle. Schwarze Raucher sind hydrothermale Quellen am Meeresboden, die heißes, mit Mineralien angereichertes Wasser ausstoßen – in diesem Fall besonders metallreiches Wasser, das durch den Austritt aus der Öffnung eine schwarze, rauchartige Wolke bildet.

Die Forscher der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BRG), die in Kooperation mit der Jacobs University Bremen sowie Kollegen der Universität Erlangen an der Expedition teilnahmen, machten dabei eine weitere spannende Entdeckung: In unmittelbarer Nähe des Schwarzen Rauchers konnten sie Spuren von Gold nachweisen. Laut dem Geologen und Experten Dr. Schwarz-Schampera ist es jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar, ob es sich dabei um eine großflächige Goldader oder lediglich um vereinzelte, kleine Anreicherungen des Edelmetalls handelt. Weitere Untersuchungen sollen nun Klarheit bringen.

Der betroffene Inselstaat, in dessen Ausschließlicher Wirtschaftszone sich das Gebiet befindet, hat die Untersuchungslizenz für das mögliche Goldvorkommen an einen spezialisierten Dienstleister vergeben. Die BRG hingegen hat sich auf wissenschaftlicher Ebene beteiligt und lediglich eine Forschungserlaubnis beantragt, um den geologischen Prozessen vor Ort auf den Grund zu gehen. „Unser Ziel ist es, besser zu verstehen, wie große Goldlagerstätten in der Tiefsee entstehen“, erklärt Schwarz-Schampera. Das sei entscheidend, um geowissenschaftliche Modelle zu verbessern und das Wissen über Rohstoffvorkommen auf der Erde weiterzuentwickeln.

Sollte es gelingen, ausreichend Informationen über die Entstehung, die Verteilung und die geologischen Begleitstrukturen solcher Lagerstätten zu sammeln, könnten daraus wertvolle Rückschlüsse auf andere potenziell ergiebige Gebiete gezogen werden. Gold ist nicht nur für die Schmuckindustrie von Bedeutung, sondern spielt auch in der Elektronik und der Medizintechnik eine immer wichtigere Rolle – sein wirtschaftlicher und technologischer Wert ist entsprechend hoch.

Die Arbeit der BRG ist dabei eingebettet in ein größeres internationales Forschungsnetzwerk. Zu den zentralen Aufgaben der Bundesanstalt gehört unter anderem, mögliche Rohstoffvorkommen in internationalen Gewässern zu erfassen und zu dokumentieren – insbesondere solche, die für Deutschland in Zukunft strategisch interessant sein könnten. Dabei steht die nachhaltige und umweltverträgliche Erkundung stets im Vordergrund. Die jüngste Entdeckung könnte einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Rohstoffbildung in der Tiefsee leisten und langfristig sogar wirtschaftliche Perspektiven eröffnen.