
27 Sep. Rauchen und Tauchen
Rauchen und Tauchen – Gefahr für Gesundheit und Abenteuerlust, denn es ist eine Kombination, die weit mehr Risiken birgt, als viele denken. Während das Rauchen die Lungenfunktion und Sauerstoffaufnahme beeinträchtigt, erfordert das Tauchen genau das Gegenteil: maximale Atemleistung und körperliche Fitness. Wer unter Wasser Abenteuer sucht, setzt sich mit einer Raucherlunge jedoch unnötigen Gefahren aus – von eingeschränkter Tiefentauglichkeit bis hin zu erhöhtem Risiko für Dekompressionskrankheiten. In diesem Blogpost erfährst du, warum Rauchen und Tauchen keine gute Mischung sind und wie du mit kleinen Veränderungen nicht nur deine Gesundheit, sondern auch dein Taucherlebnis nachhaltig verbessern kannst. Dein Atem – dein Leben, auch unter Wasser!
Inhalation von Tabak
Fast jeder Tabakgenuss (außer beim Kau- oder Schnupftabak) – egal ob durch Zigarette, Pfeife oder E-Zigarette – hat eines gemeinsam, nämlich dass Nikotin durch Inhalation aufgenommen wird. Der heiße Rauch bzw. kalte Dampf beeinträchtigt die Schleimhäute, Mundhöhle, Zähne, Zunge und Zungengrund, die Stimmritze als auch die Stimmbänder, die Luftröhre, und erst in der Lunge angekommen die Bronchien sowie kleinsten Bronchiolen und das Lungengewebe selbst (beispielsweise die Alveolen).

Inhaltsstoffe des Tabakrauches
Der Rauch einer herkömmlichen Zigarette ist ein komplexes Gemisch aus mehr als 5300 Substanzen, darunter zahlreiche krebserzeugende und giftige Stoffe. Selbst der Dampf einer E-Zigarette enthält Propylenglykol, Aromen mit deutlich allergener Wirkung, Aerosolpartikel und Kanzerogene, sowie Metalle. Mögliche Folgeerkrankungen können durch die chronischen Entzündungsreize der Schleimhäute sowie Ablagerungen von krebserregenden Substanzen entstehen. Nicht allzu selten leiden Raucher an Arteriosklerose und Beeinträchtigungen des gesamten Stoffwechsels.
Rauchen und Tauchen
Abhängig von der Dauer und des Ausmaßes des Zigarettenkonsums (medizinisch pack years) sind für den Taucher vor allem die Auswirkungen auf die Lunge gefährlich. Ein dauerhafter Zigarettenkonsum kann wird zu krankhaften Veränderungen in den Alveolen der Lunge (Lungenbläschen) führen. Hierdurch entstehen Bullae sog. Aussackungen, diese haben einen Ventileffekt, welcher beim Auftauchen zu einem Lungenriss führen kann. Diese Bullae können nur durch ein Spiral-CT der Lunge in Ein- und Ausatmung diagnostiziert werden, denn diese bleiben in der Lungenfunktionsprüfung über einen sehr langen Zeitraum unerkannt.
Tauchtauglichkeitsuntersuchung bei Rauchern
Zu der vollumfänglichen Tauglichkeitsuntersuchung nach GTÜM-Richtlinien, empfiehlt es sich bei einem längeren Zeitraums des Nikotinkonsums eine zusätzliche Durchführung eines Belastungs-EKG’s zu machen.
Einschränkungen der Tauchtauglichkeit
- Langjährigen Rauchern empfehlen wir, die Aufstiegsgeschwindigkeit zu verlangsamen.
- Bei bereits im CT nachgewiesenen Bullae mit Ventileffekt, besteht keine Tauchtauglichkeit mehr