Druckausgleichtechniken

Wozu dient der Druckausgleich beim Tauchen?

Unter Wasser wirkt ein größerer und stärkerer Druck auf unseren Körper als man dies von der Oberfläche her gewohnt ist. Bemerkbar macht sich der erhöhte Druck vor allem in den luftgefüllten Hohlräumen, beispielsweise dem Mittelohr, oder den Nasennebenhöhlen. Diese Bereiche können sich nicht automatisch dem Druck unter Wasser anpassen und müssen durch den Taucher selbstständig durchgeführt werden. Erfolgt dieser nicht oder zu spät, können Verletzungen des Mittel- und Innenohrs entstehen, auch können langfristige Hörschäden die Folge sein. Sollte das Trommelfell reißen, bemerkt man dies durch starken Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Mit der richtigen Technik kannst Du Ohrenschmerzen und Verletzungen des Trommelfells vermeiden.

Beim Tauchen gibt es verschiedene Möglichkeiten um einen Druckausgleich durchzuführen.

Bewegen des Kiefers

Eine Technik des Druckausgleichs, welche auch an Land sehr gerne angewendet wird, ist das Bewegen des Kiefers nach links und rechts, und zwar so lange, bis Du ein Knacken in den Ohren bemerkst. Auch das Gähnen und Schlucken kann als Druckausgleichsmanöver unter Wasser und an Land vorgenommen werden und erfreut sich großer Beliebtheit, da die Methode sehr einfach durchzuführen ist.

Toynbee Methode

Eine andere Technik des Druckausgleichs besteht darin, dass man sich die Nasenlöcher zuhält und gleichzeitig schluckt. Dies wird auch als “Toynbee Methode” bezeichnet. Eine Technik, welche für Anfänger sehr schwer umzusetzen ist. Zudem solltest Du diese bei einem schnellen Abstieg in die Tiefe nicht anwenden, weil es hier zu Problemen kommen kann, wenn der Druckausgleich nicht auf Anhieb funktioniert.

Valsalva Manöver

Die dritte Technik, welche vor allem von Sporttauchern gerne angewendet wird, ist das “Valsalva Manöver”. Hier hält man sich die Nase zu und pustet leicht bis mittelstark in diese hinein. Auch diese Methode des Druckausgleichs birgt Risiken. Wenn man zu stark presst kann dies ebenfalls Schäden am Ohr verursachen.

Ein Druckausgleich sollte immer dann von Dir durchgeführt werden, sobald Du einen Druck auf den Ohren verspürst oder schon bevor der Druck auf den Ohren spürbar ist. Allgemein gilt, dass der Druckausgleich nicht erzwungen werden sollte, denn sonst können hierdurch Schädigungen des Ohres entstehen. Es ist wichtig, dass man für sich selbst die geeignetste Technik herausfindet, auch wenn dies bedeutet, dass man die Techniken beispielsweise miteinander kombinieren muss, damit ein Druckausgleich erfolgreich durchgeführt werden kann.

Bei Problemen

Beim Abtauchen in geringere Tiefen erhöht sich der Druck immer weiter. Hier ist es besonders wichtig, dass der Druckausgleich automatisiert und voll durchgeführt werden kann. Gelingt Dir der Druckausgleich nicht, dann musst Du den weiteren Abstieg abbrechen und ein kleines Stück nach oben tauchen (max. 1 Meter). Sollte auch dies nicht zu einem Erfolg führen, dann breche den Tauchgang ab, denn ein Druckausgleich beim Tauchen darf nicht erzwungen werden, denn auch dann ist die Gefahr einer Verletzung zu groß.