Notbremsung im Aegypten-Tourismus

Aufgrund von blutigen Konfrontationen in Ägypten zwischen Sicherheitskräften und den Anhängern des gestürzten Präsidenten hat der internationale Tourismusverband die Notbremse gezogen und von möglichen Reisen in das Land bezüglich der Unvorhersehbarkeit der Entwicklung, derzeit abgeraten. Sowohl das Auswärtige Amt als auch die USA fordern ihre Bürger auf, das Land Ägypten umgehend zu verlassen.
Große Teile der Tourismusbranche in Deutschland sagen die Reisen nach Ägypten bis Ende September ab. Die ist die Reaktion auf die seit Freitag aktualisierten Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes. Der Deutsche Reiseverband (DRV) teilte weiterhin mit, dass die Kunden ihre Reisen stornieren oder umbuchen können. Für die Urlauber vor Ort in Ägypten sei es möglich, ihre Reise weiterhin fortzusetzen, sie sollen sich jedoch umsichtig verhalten, so der DRV.

Die zugespitzte Lage in der Hauptstadt Kairo übertrage sich noch nicht an die Tourismuszentren am Roten Meer, doch dies könne sich schnell ändern. Daher gibt es einen Reisehinweis, keine Reisewarnung, doch werde von einer Reise nach Hairo, ins Nildelta oder nach Oberägypten dringend abgeraten.

Neben Deutschland haben auch Frankreich, Spanien, Russland, Italien und Großbritannien Hinweise für Urlauber ausgesprochen. Hier wurde den Urlaubern sogar geraten, in Ihren Hotelzimmern zu bleiben oder den Anweisungen der Sicherheitskräfte folge zu leisten und Menschenansammlungen, Demonstrationen oder Fahrten über das Land zu meiden.

Bei neuen Zusammenstößen zwischen den Anhängern des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursj und den Sicherheitskräften wurden nach offiziellen Angaben – mehr als zwölf Menschen getötet. An verschiedenen Stellen der Hauptstadt waren auch die Geräusche bzw. Schüsse von Maschinengewehren zu hören. Insgesamt wurden bisher bei den Unruhen mindestens 528 Menschen getötet und mehr als 3000 verletzt.